In Griechenland gibt es kein Katasteramt
„In Griechenland gibt es kein
Katasteramt.“ Das musste ich gestern wieder einmal mit Erstaunen im deutschen
Fernsehen hören. Wäre schön gewesen, hätte
man mir das früher gesagt. So vor neun oder zehn Jahren, als ich mir
einen ganzen Vormittag, in Thessaloniki beim Katasteramt die Beine in den Bauch
stand. Es war ein schöner, sonniger Tag; den hätte ich gut anders verbringen
können.
Das griechische Katasteramt wurde,
in seiner modernen „Public Management“ Form als Aktiengesellschaft, im Oktober
1995 gegründet. Im April 2008 umfasste es 6 Millionen Einträge.
Als Institution ist das Katasteramt
in Griechenland jedoch um einiges älter. Am 2. Dezember 1836 verabschiedete Otto
von Bayern, König von Griechenland, die Regelung „über das Grundbuch“ und
befahl, jeglicher Grundbesitz von Privatpersonen, Kommunen, philanthropischen
Einrichtungen, Kirche, Klöster und Vereinigungen solle eingetragen werden.
Natürlich verstehe ich, dass es
nicht immer leicht ist Dinge in fremder Sprache zu recherchieren. Vor allem
wenn man nicht vor Ort ist.
Die Webseite des griechischen
Katasteramtes gibt es übrigens auch in englischer Sprache: wer neugierig ist
kann sie sich hier ansehen.
So eine Neugier hätte ich auch gern bei
der Vorbereitung der Texte zum gestrigen Verleih des Kleinkunstpreises gesehen.
Dann wäre der Kommentar zu Griechenland vielleicht nicht auf Stammtischniveau
abgerutscht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen